Medical Editions 2019 · Nr.6 ISSN 1865–2417
Epidemiologie, Risikofaktoren und integratives Managementkonzept
• Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind kardiovaskuläre Erkrankungen die Ursache für knapp ein Drittel der weltweit jährlich 57 Millionen Todesfälle. Sie sind demnach im globalen Rahmen wie auch mit 39,7 % der Sterbefälle in Deutschland die häufigste aller Todesursachen.
• Über die Hälfte der kardiovaskulären Todesfälle stehen in einem kausalen Zusammenhang mit den 8 häufigsten Risikofaktoren. Dies sind zum einen risikobelastete Verhaltensweisen wie Inaktivität, hoher Alkoholkonsum, Rauchen und geringer Obst- und Gemüseverzehr, zum anderen die dem metabolischen Syndrom zugeordneten Faktoren wie Adipositas, Störungen des Glukosestoffwechsels, Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen. Weitere Einflussfaktoren können beim individuellen Patienten hinzukommen und das Gesamtrisiko modifizieren.
• Je höher die Zahl der vorliegenden Risikofaktoren ist, desto mehr verschlechtert sich die Prognose. Im Umkehrschluss bedeutet das für die Behandlung kardiovaskulärer Risikopatienten, möglichst alle identifizierten und beeinflussbaren Risiken zu minimieren. Dieser Umstand spiegelt sich in dem modernen integrativen, multidisziplinären Managementkonzept für die Primär- und Sekundärprävention kardiovaskulärer Ereignisse wider.