Premium Selection 1/2024

Premium Selection 1/2024 - Vedolizumab

Premium Selection 2024 Nr. 1: Wirksamkeit und Sicherheit von Vedolizumab bei Colitis ulcerosa, Morbus Crohn und chronischer Pouchitis
Inhaltsverzeichnis
Effektivität von Vedolizumab vs. TNF-Antagonisten bei Biologika-naiven Morbus Crohn-Patienten in der realen Versorgungspraxis
Bokemeyer B et al.
Effektivität von Vedolizumab vs. TNF-Antagonisten bei Biologika-naiven Colitis ulcerosa-Patienten in der realen Versorgungspraxis.
Bokemeyer B et al.
Daten zur Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen mit Vedolizumab ...
Stallmach A et al., ECCO 2023 (Poster P415); Schulze H et al., UEGW 2023 (Poster PP0822)
Persistenz und Sicherheit einer Langzeitbehandlung mit Vedolizumab – Studienergebnisse eines multinationalen Extended-Access-Programms
Danese S et al.
Biologikatherapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen in der realen Versorgungspraxis
Kapizioni C et al.
Therapie der chronischen Pouchitis mit Vedolizumab
Travis S et al.
Impressum

Mit freundlicher Unterstützung der Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG © 2024 Reprint Publications GmbH & Co. KG Obwohl große Sorgfalt darauf verwandt wurde, den Inhalt dieser Veröffentlichung zusammenzustellen, sind der Verlag und seine Mitarbeiter nicht für den Inhalt verantwortlich und haften in keiner Weise für die Gültigkeit der Information, für etwaige Fehler, Auslassungen, Ungenauigkeiten des Originals oder der folgenden Übersetzung oder für etwaige Konsequenzen, die sich daraus ergeben könnten. Jede Form der Reproduktion oder Wiedergabe dieser Publikation – auch in Auszügen – ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Reprint Publications GmbH & Co. KG ist gesetzlich verboten.

Premium Selection Inhaltsverzeichnis Morbus Crohn Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Effektivität von Vedolizumab vs. Persistenz und Sicherheit einer Lang- TNF-Antagonisten bei Biologika-naiven zeitbehandlung mit Vedolizumab – Morbus Crohn-Patienten in der realen Studienergebnisse eines multinationalen Versorgungspraxis. Eine 2-Jahres Extended-Access-Programms Propensity-Score-bereinigte Analyse der VEDOIBD-Studie Bokemeyer B et al., Inflamm Bowel Dis 2023 Jul 31:izad138 Colitis ulcerosa Danese S et al., UEGW 2023 (Abstract/Präsentation OP134) 16 4 Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Biologikatherapie chronisch-entzünd- licher Darmerkrankungen in der realen Effektivität von Vedolizumab vs. Versorgungspraxis: Effektivitätsvergleich TNF-Antagonisten bei Biologika-naiven und Einfluss der Therapiesequenz, Colitis ulcerosa-Patienten in der realen ausgewertet an 13.222 Patienten der Versorgungspraxis. Eine 2-Jahres UK IBD BioResource Propensity-Score-bereinigte Analyse der VEDOIBD-Studie Kapizioni C et al., J Crohns Colitis 2023 Dec 2: jjad203 Bokemeyer B et al., Aliment Pharmacol Ther 2023;58(4):429 – 42 Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Daten zur Therapie chronisch- entzündlicher Darmerkrankungen mit Vedolizumab in der Versorgungspraxis: Chronische Pouchitis 8 Therapie der chronischen Pouchitis mit Vedolizumab Travis S et al., N Engl J Med 2023;388:1191 – 200 Zwischenergebnisse der nichtinter- ventionellen LISTEN II-Studie Stallmach A et al., ECCO 2023 (Poster P415) Schulze H et al., UEGW 2023 (Poster PP0822) 12 19 24 3

Inflammatory Bowel Diseases, 2023 Jul 31:izad138. doi: 10.1093/ibd/izad138. Online ahead of print (Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung) Morbus Crohn Effektivität von Vedolizumab vs. TNF-Antagonisten bei Biologika-naiven Morbus Crohn-Patienten in der realen Versorgungspraxis. Eine 2-Jahres Propensity- Score-bereinigte Analyse der VEDOIBD-Studie Bokemeyer B, Plachta-Danielzik S, di Giuseppe R, Efken P, Mohl W, Hoffstadt M, Krause T, Schweitzer A, Schnoy E, Atreya R, Teich N, Trentmann L, Ehehalt R, Hartmann P, Schreiber S Einleitung Das Ziel dieser vergleichenden Real World Evidence- Studie bestand darin, Daten aus dem VEDOIBD- Register zu nutzen, um die Effektivität von Vedo- lizumab im Vergleich zur anti-TNF-Behandlung bei Biologika-naiven Patienten mit Morbus Crohn (MC) am Ende der Induktionstherapie (Woche 14) und während der Erhaltungsphase 1 und 2 Jahre nach der Ausgangsuntersuchung zu bewerten. Patienten und Methoden Zwischen Oktober 2017 und Juli 2020 wurden insgesamt 1.200 Patienten mit MC oder Colitis ulcerosa (CU) aus 45 deutschen Kliniken oder gastroenterologischen Praxen in Deutschland mit spezialisierter Erfahrung für chronisch- entzündliche Darmerkrankungen (CED) für das VEDOIBD-Register rekrutiert. Die Teilnehmer wurden konsekutiv in das Register aufgenommen und einer von drei verschiedenen Gruppen zugeordnet: (1) Patienten, die erstmals eine Therapie mit Vedolizumab begonnen haben (vorherige Therapie mit einem anderen Biologikum war erlaubt), (2) Biologika-naive Patienten, die eine Therapie mit einem anderen Biologikum als Vedoli- zumab begonnen haben, und (3) Patienten in einem frühen Krankheitsstadium (Diagnosestellung weniger als 2 Jahre vor dem Ausgangspunkt); diese Subgruppe wurde in der vorliegenden Analyse nicht berücksichtigt. Insgesamt wurden 327 Biologika-naive Pati- enten mit MC in diese Studie eingeschlossen und mit Vedolizumab oder einem TNFα- Antagonisten behandelt. Primärer Endpunkt: – Erreichen einer klinischen Remission (definiert als ein Harvey-Bradshaw-Index [HBI] ≤ 4), die am Ende der Induktionsphase (Woche 14) sowie 1 und 2 Jahre nach Behandlungsbe- ginn mittels HBI gemessen wurde. Zusätzlich wurde eine weitere Analyse der klinischen Remission nach 1 und 2 Jahren bei Patienten durchgeführt, die in Woche 14 auf die Be- handlung angesprochen hatten (nach einer neuen Propensity-Score-Berechnung). Sekundäre Endpunkte: – Klinisches Ansprechen (definiert als eine Abnahme der Krankheitssymptome, gemes- sen als Verbesserung des HBI um ≥ 3 Punkte oder auf einen Wert von ≤ 4) und steroidfreie Remission (definiert als HBI ≤ 4 ohne die Ver- wendung von systemischen Steroiden oder oralem Budesonid innerhalb des Zeitraums seit dem letzten Arzttermin) zu den oben genannten Zeitpunkten. Ein Wechsel zu einer anderen Therapie wurde als Therapieversagen gewertet. Um Ungleichgewichte in der Gruppenzusam- mensetzung und Störfaktoren bei der Therapie- 4

Premium Selection zuteilung zu korrigieren, wurde ein Propensity- 100 p = 0,006 p = 0,001 p = 0,029 Score (PS) unter Verwendung von inverser Wahrscheinlichkeitsgewichtung (IPTW) berech- net. Mit IPTW wird der PS verwendet, um die Daten durch Gewichtung der Behandlungs- gruppen, die einen ähnlichen PS haben, anzupassen. Ergebnisse Studienpopulation Von den 327 Biologika-naiven Patienten wurden 86 mit Vedolizumab und 241 mit einem TNFα-Antagonisten (zu 57,7 % mit Adalimumab und 42,3 % mit Infliximab) behandelt. 58,1 % der mit Vedolizumab und 53,5 % der mit einem TNFα-Antagonisten behandelten Patienten der Originalkohorte (vor IPTW) hatten bereits eine immunsuppressive Vorbehandlung erhalten. Mehr als 90 % aller Patienten waren vorher mit einem Kortikosteroid behandelt worden. ) % i i ( e t a r s n o s s m e R - s e r h a J - 1 e h c s n i i l K 91,7 % 91,7 % 91,7 % 66,1 % 61,6 % 73,6 % 80 60 40 20 0 Vedolizumab vs. anti-TNFα Vedolizumab vs. Adalimumab Vedolizumab vs. Infliximab Vedolizumab anti-TNFα / Adalimumab / Infliximab Abbildung 1 Klinische 1-Jahres-Remissionsrate von Biologika-naiven Patienten, die nach 14 Wochen auf die jeweilige Therapie angesprochen hatten Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Bokemeyer et al., Inflamm Bowel Dis 2023 Vor Anwendung der PS-Methode gab es bei diesen Effektivitätsparametern keine signifi- Zwischen Adalimumab und Infliximab gab es zwischen den Therapie- und Kontrollgruppen kanten Unterschiede. bei mehreren Ausgangsmerkmalen signifi- kante Unterschiede (z. B. bei Alter, Krankheits- Effektivität der Erhaltungstherapie dauer, Alter bei Diagnosestellung, perianaler Beteiligung und chirurgischen Resektionen nach 1 Jahr Ein Jahr nach Behandlungsbeginn ergab sich im Darm). Diese Gruppenunterschiede ver- ein anderes Bild: schwanden nach PS-Anpassung. – Nur 6 % der mit Vedolizumab behandelten Effektivität der Induktionstherapie Nach IPTW-Anpassung zeigten sowohl Vedo- lizumab als auch TNFα-Antagonisten eine hohe Effektivität in der Induktionsphase, wobei Patienten waren auf eine andere Therapie umgestellt worden (= Therapieversagen) gegenüber 23 % der Patienten, die mit einem TNFα-Antagonisten gestartet waren (25 % mit Adalimumab, 22 % mit Infliximab). die klinische Remissionsrate mit 73,9 % vs. – Numerisch höher – statistisch nicht signi- 56,3 %, die klinische Ansprechrate mit 79,3 % fikant – war die klinische Remissionsrate vs. 61,1 % und die steroidfreie Remissionsrate mit 66,4 % vs. 45,2 % signifikant besser waren (p < 0,05 für alle) unter TNFα-Antagonisten. (76,1 % vs. 63,8 %) in der mit Vedolizumab behandelten Gruppe vs. anti-TNFα-Be- handlung. 5

1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 Vedolizumab anti-TNFaa Ereignisse / Total 15 / 100 107 / 287 p < 0,0001 (Logrank-Test) n e t n e i t a P l i e t n A i e p a r e h T r e d n e r e i t s s r e p i t i m 0,0 0 7 14 21 28 35 42 49 56 63 70 77 84 91 98 105 112 Wochen Abbildung 2 Kaplan-Meier-Kurven der Therapiepersistenz von Vedolizumab bzw. einem TNFα-Antagonisten während der 2-jährigen Erhaltungstherapie bei Patienten mit Morbus Crohn Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Bokemeyer et al., Inflamm Bowel Dis 2023 – Eine ähnliche, nicht signifikante Differenz ergab sich für die steroidfreie Remissionsrate (Vedolizumab 69,9 % vs. TNFα-Antagonisten 61,3 %). – Im Einzelvergleich erreichten unter Vedoli- Gleichzeitig kam es in allen Therapiegruppen zu einer signifikanten Besserung der Lebens- qualität (gemessen mittels EQ-VAS). Effektivität der Erhaltungstherapie zumab signifikant mehr Patienten eine klinische Remission als unter Adalimumab (76,3 % vs. 59,0 %; p = 0,040, Odds Ratio [OR] 2,24; 95 %-KI 1,04 – 4,85). Der Vergleich von Vedolizumab und Infliximab ergab eine kleine, nicht signifikante Differenz hinsichtlich der klinischen Remissionsrate (79,3 % vs. 69,5 %; p = 0,210). Das Ansprechen in Woche 14 erwies sich als Prädiktor einer Langzeitremission. Signi- fikant mehr Patienten mit Ansprechen in Woche 14 unter Vedolizumab erreichten nach 1 Jahr eine klinische Remission (vs. anti- TNFα insgesamt/Adalimumab/Infliximab) ( Abbildung 1). nach 2 Jahren Die Therapiepersistenz im Laufe der 2-jährigen Beobachtungszeit von Vedolizumab im Vergleich zu den TNFα-Antagonisten ist in  Abbildung 2 dargestellt. In der Vedolizumab-Gruppe wechselten im Laufe von 2 Jahren nur 17 % der Patienten auf eine neue Therapie, in der anti-TNFα- Gruppe waren es 44 % (38 % Adalimumab, 52 % Infliximab). In der modifizierten Intention-to-treat (mITT)- Analyse war die klinische Remissionsrate nach 2 Jahren in der Vedolizumab-Gruppe signifikant höher als in der anti-TNFα-Gruppe: 6

Premium Selection – Klinische Remissionsrate: 64,2 % vs. 44,7 % (p = 0,037) – Steroidfreie Remissionsrate: 62,5 % vs. 41,6 % (p = 0,035) Auch die anhand der PS-bereinigten 2-Jahres- Analyse von Woche-14-Respondern schnitt die mit Vedolizumab behandelte Gruppe signifikant besser ab als die mit anti-TNFα behandelte Gruppe: – Klinische Remissionsrate: 88,6 % vs. 45,8 % (p < 0,0001) – Steroidfreie Remissionsrate: 86,8 % vs. 44,1 % (p < 0,001) Fazit Die vorliegenden Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Langzeit-Remissionsraten für Vedolizumab höher sind als für TNFα-Anta- gonisten, wenn Vedolizumab als biologische Erstlinientherapie nach konventioneller Therapie bei moderatem bis schwerem Morbus Crohn eingesetzt wird. Vedolizumab war zwar am Ende der 14-tägigen Induktionsphase weniger effektiv als TNFα- Antagonisten, doch schon zu diesem Zeitpunkt zeigten beide Therapien eine bemerkenswerte Effektivität. Parallel zur klinischen Besserung kam es Nach 2 Jahren war die klinische Remissions- im Laufe der 2-jährigen Studie in allen Thera- piegruppen zu einer relevanten Reduktion der Plasmaspiegel von CRP und fäkalem Calprotectin. Sicherheit und Verträglichkeit Zwischen den Therapiegruppen gab es keine nennenswerten Unterschiede in der Häufigkeit von unerwünschten und schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen (UE/SUE). In der Vedolizumab-Grupe wurden innerhalb von 2 Jahren 30 UE und 28 SUE dokumentiert, in der anti-TNFα-Gruppe waren es 29 UE und 33 SUE. Todesfälle ereigneten sich nicht. rate und auch die Therapiepersistenz mit Vedolizumab signifikant höher als mit den TNFα-Antagonisten, wobei sich das Anspre- chen auf Vedolizumab während der Induk- tionsphase als ein starker Prädiktor des langfristigen Therapieerfolgs erwies. Beide Therapien hatten ein günstiges Neben- wirkungsprofil, neue Sicherheitssignale ergaben sich nicht. Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung der Arbeit von Bokemeyer B et al. Real-world effectiveness of vedolizumab vs anti-TNF in biologic-naïve Crohn's disease patients: A 2-year propensity-score-adjusted analysis from the VEDOIBD-Study. Inflamm Bowel Dis 2023 Jul 31:izad138 7

Alimentary Pharmacology and Therapeutics 2023;58(4):429-42 (Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung) Colitis ulcerosa Effektivität von Vedolizumab vs. TNF-Antagonisten bei Biologika-naiven Colitis ulcerosa-Patienten in der realen Versorgungspraxis. Eine 2-Jahres Propensity- Score-bereinigte Analyse der VEDOIBD-Studie Bokemeyer B, Plachta-Danielzik S, di Giuseppe R, Efken P, Mohl W, Krause T, Hoffstadt M, Ehehalt R, Trentmann L, Schweitzer A, Jessen P, Hartmann P, Schreiber S Einleitung Das Ziel dieser vergleichenden Real World Evidence-Studie bestand darin, Daten aus dem VEDOIBD-Register zu nutzen, um die Effektivität von Vedolizumab im Vergleich zur anti-TNF- Behandlung bei Biologika-naiven Colitis ulcerosa (CU)-Patienten am Ende der Induktionstherapie (Woche 14) und während der Erhaltungsphase 1 und 2 Jahre nach der Ausgangsuntersuchung zu bewerten. Patienten und Methoden Die Studienpopulation umfasste 314 Biologika- naive CU-Patienten, von denen 182 mit Vedoli- zumab und 132 mit einem TNFα-Antagonisten (25,8 % Adalimumab, 58,3 % Infliximab und 15,9 % Golimumab) behandelt wurden. Primärer Endpunkt: – Erreichen einer klinischen Remission (partieller Mayo-Score [pMayo] ≤ 1 sowie Blutungs-Subscore = 0). Sekundäre Endpunkte: – Klinisches Ansprechen (Verringerung des pMayo-Scores um ≥ 3 Punkte vom Ausgangswert bis Woche 14 sowie Abnahme um ≥ 30 % gegenüber dem Ausgangswert oder Remission am Ende der Induktions- phase) und eine steroidfreie Remission (pMayo ≤ 1 sowie Blutungs-Subscore = 0 ohne die Verwendung von systemischen Steroiden oder oralem Budesonid in den acht Wochen vor Ende der Induktionsthe- rapie oder während des sechsmonatigen Zeitraums seit dem letzten Arzttermin in der Erhaltungsphase). Sowohl der primäre als auch die sekundären Endpunkte wurden am Ende der Induktions- phase (Woche 14) sowie während der Erhaltungstherapie nach 1 und 2 Jahren erfasst. Ein Therapiewechsel wurde als Therapieversagen gewertet. Um den verzerrenden Einfluss eines Patienten- Auswahlbias und von Confoundern auf das Behandlungsergebnis zu korrigieren, wurden die Analysen mit Hilfe der Propensity Score (PS)-Methode mit IPTW-Schätzung (IPTW steht für „inverse probability of treatment weighting“) durchgeführt. Ergebnisse Studienpopulation Vor der PS-Anpassung gab es bei mehreren Ausgangsmerkmalen Unterschiede zwischen der Vedolizumab- und der anti-TNFα-Gruppe. Diese Unterschiede wurden durch die PS- Anpassung ausgeglichen. Insgesamt hatten in der Originalkohorte (vor IPTW) 43,9 % der Vedolizumab-Patienten und 45,4 % der anti-TNFα-Patienten zuvor eine immunsuppressive Therapie (über 90 % Kortikosteroide) erhalten. 8

Premium Selection Bezüglich Ausdehnung der Erkrankung, Ein ähnliches Bild ergab sich bei den 14-Wo- extraintestinalen Manifestationen, Schweregrad der Erkrankung, Familienanamnese von CU und Begleiterkrankungen waren beide Therapiegruppen vergleichbar. Effektivität der Induktionstherapie Nach PS-Anpassung war die klinische An- sprechrate am Ende der 14-wöchigen Indukti- onsphase mit beiden Therapieansätzen recht ähnlich (51,8 % Vedolizumab vs. 54,2 % anti- TNFα; p = 0,723). Ähnliches galt für die klinische Remissionsrate (23,0 % Vedolizumab vs. 30,4 % anti-TNFα; p = 0,204) und die steroidfreie Remissionsrate (17,6 % Vedolizumab vs. 23,2 % anti-TNFα; p = 0,269). Alle Unterschiede waren statistisch nicht sig- nifikant. Dies galt auch für Patienten-Subgrup- pen, die nach der Zahl extraintestinaler Mani- festationen oder der zusätzlichen Anwendung von Immunsuppressiva differenziert wurden. Effektivität der Erhaltungstherapie nach 1 Jahr Der Vergleich der Behandlungspersistenz über ein Jahr zeigte einen deutlichen Unter- schied in den Wechselraten: 17 % der Vedo- lizumab-Patienten wurden auf eine andere Therapie umgestellt und 41 % der anti- TNFα-Patienten. chen-Respondern. Von ihnen erreichten in der Vedolizumab-Gruppe nach einem Jahr 46,9 % eine klinische Remission und 46,0 % eine steroidfreie Remission; in der anti-TNFα- Gruppe waren es 40,0 % bzw. 39,0 %. Die Unterschiede waren nicht signifikant. In Bezug auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität gab es eine signifikante Ver- besserung des EQ-VAS sowohl in der Vedo- lizumab- als auch in der anti-TNFα-Gruppe, wobei der Unterschied zwischen den beiden Gruppen sehr gering und statistisch nicht signifikant war. Effektivität der Erhaltungstherapie nach 2 Jahren Die Therapiepersistenz für Vedolizumab und die TNFα-Antagonisten Adalimumab, Infliximab und Golimumab ist in  Abbildung 3 graphisch dargestellt. In der Vedolizumab-Gruppe wurden während des 2-jährigen Beobachtungszeitraums nur 29 % der Patienten auf eine andere Therapie umgestellt, unter Behandlung mit einem TNFα-Antagonisten waren es insgesamt 54 %. Nach PS-Anpassung wurde 2 Jahre nach Therapiebeginn in der Vedolizumab-Gruppe signifikant häufiger eine klinische sowie eine steroidfreie Remisson als in der anti-TNFα- Gruppe erreicht: In der Vedolizumab-Gruppe war nach einem – Klinische Remissionsrate: Jahr auch die klinische Remissionsrate numerisch höher als in der anti-TNFα-Gruppe (38,2 % vs. 26,0 %; p = 0,058), ebenso die steroidfreie Remissionsrate (36,5 % vs. 24,0 %; p = 0,051). 43,2 % vs. 25,8 % (p = 0,011) – Steroidfreie Remissionsrate: 42,5 % vs. 25,1 % (p = 0,011) 9

n e t n e i t a P l i e t n A i e p a r e h T r e d n e r e i t s s r e p i t i m 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 Vedolizumab Adalimumab Infliximumab Golimumab Ereignisse / Total 53 / 219 20 / 47 46 / 83 8 / 20 p < 0,0001 (Logrank-Test) 0 7 14 21 28 35 42 49 56 63 70 77 84 91 98 105 112 Wochen Abbildung 3 Kaplan-Meier-Kurven mit dem Anteil persistierend mit Vedolizumab bzw. einem TNFα-Antagonisten (Adalimumab, Infliximab, Golimumab) behandelten Patienten mit Colitis ulcerosa über zwei Jahre Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Bokemeyer et al., Aliment Pharmacol Ther 2023 Beim Vergleich von Vedolizumab mit den einzelnen TNFα-Antagonisten ergab sich vs. Adalimumab für beide Endpunkte eine numerische Überlegenheit, vs. Infliximab für Vedolizumab eine jeweils signifikant höhere klinische und steroidfreie Remissionsrate (43,1 % vs. 16,5 % bzw. 42,4 % vs. 15,5 %; jeweils p = 0,0003). Ein Ansprechen in Woche 14 (am Ende der Induktionsphase) war ein Prädiktor für das Erreichen einer Langzeitremission (58,1 % mit Vedolizumab vs. 29,7 % mit TNFα- Antagonisten; p = 0,01). Weitere klinische Einflussfaktoren wurden nicht identifiziert. Sicherheit Weder bei unerwünschten Ereignissen (UE) noch bei schwerwiegenden UE (SUE) gab es nach Art und Häufigkeit relevante Unter- schiede zwischen Vedolizumab und den TNFα- Antagonisten. In der mit Vedolizumab behan- delten Gruppe traten 46 dokumentierte UE auf, in der mit TNFα-Antagonisten behandel- ten Gruppe waren es 24, wobei dieser Unter- schied nicht signifikant war. Ein ähnliches Bild ergab sich bei den SUE. Es traten keine Todesfälle auf. Betrachtet man die SUEs einzeln, so gab es keine auf- fälligen Unterschiede, wie etwa eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Zoster oder Malig- nome, Thrombosen, Lungenembolien oder schweren Infektionen in einer der beiden Gruppen. 10

Premium Selection Biomarker, endoskopische Befunde und Begleitmedikation Bei den Patienten mit verfügbaren Biomarker- daten und endoskopischen Befunden zeigte sich im Laufe der Therapie eine sukzessive und deutliche Abnahme von CRP und fäkalem Calprotectin sowie des endoskopischen Mayo- Subscores (ohne signifikante Unterschiede zwischen Vedolizumab und anti-TNFα). Fazit In diesem Head-to-Head-Vergleich von Vedoli- zumab und TNFα-Antagonisten im Rahmen der realen Versorgungspraxis von Biologika- naiven CU-Patienten war die Effektivität beider Therapieansätze am Ende der Induktionsphase (Woche 14) ähnlich, nach 2 Jahren war aller- dings die klinische Remissionsrate mit Vedoli- zumab signifikant höher als mit anti-TNFα. Begleitende Medikamente konnten angesichts Diese Ergebnisse stärken nach Ansicht der des nichtinterventionellen Charakters der Studie von den behandelnden Ärzten nach eigenem Ermessen verordnet werden. Zu Be- ginn der Studie erhielten 47,5 % der Patienten in der Vedolizumab- und 56,3 % in der anti- TNFα-Gruppe ein Kortikosteroid (Prednisolon und/oder orales Budesonid) (p = 0,156). Nach 2 Jahren hatte sich dieser Anteil auf 6,1 % bzw. 12,5 % (p = 0,057) verringert. Autoren den Einsatz von Vedolizumab als First- line-Biologikum nach konventioneller Therapie in der Behandlung von Patienten mit moderater bis schwerer CU. Allerdings merken die Autoren auch an, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Patienten auf keine der beiden Therapien anspricht. Weitere Forschungsbemühungen sind daher unerlässlich. Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung der Arbeit von Bokemeyer B et al. Real-world effectiveness of vedolizumab compared to anti-TNF agents in biologic-naïve patients with ulcerative colitis: A two-year propensity-score-adjusted analysis from the prospective, observational VEDOIBD-study. Aliment Pharmacol Ther 2023;58(4):429-42 11

18. Kongress der ECCO – European Crohn’s and Colitis Organisation, 1.-4. März 2023, Kopenhagen (Poster P415) und United European Gastroenterology (UEG) Week 2023, 14.-17. Oktober 2023, Kopenhagen (Abstract/Poster PP0822) (Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung) Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Daten zur Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen mit Vedolizumab in der Versorgungspraxis: Zwischenergebnisse der nichtinterventionellen LISTEN II-Studie ECCO 2023: Stallmach A, Schulze H, Teich N, Cavlar T, Knop J, Henneberger S UEGW 2023: Schulze H, Teich N, Stallmach A, Cavlar T, Knop J, Henneberger S Einleitung LISTEN II ist eine nichtinterventionelle Studie zur Untersuchung der Effektivität der Vedoli- zumab-Behandlung, wobei der Schwerpunkt auf den von den Patienten berichteten Ergebnissen (Patient Reported Outcomes [PROs]) liegt. In der vorliegenden Zwischenanalyse der Studie LISTEN II standen die Patienten aus der rea- len Versorgungspraxis selbst im Fokus. Diese Zwischenanalyse umfasst die Ausgangs- und Follow-up-Daten der gesamten eingeschlosse- nen Population von Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) und Morbus Crohn (MC), einschließlich derjenigen, die eine studienspezifische mobile App (ePRO) verwenden. shaw-Index [HBI]) werden vierteljährlich bis zu einem Jahr lang routinemäßig evaluiert. Die in der LISTEN I-Studie als am wichtigsten erachteten PROs (z. B. rektale Blutungen, Schmerzen, Beeinträchtigung der Arbeits- produktivität und allgemeines Wohlbefinden) werden von den Nutzern mittels einer studien- spezifischen mobilen App (ePRO) wöchentlich dokumentiert. Patienten, die von mindestens 80 % der in der App eingestellten Fragebögen mindestens eine Frage beantworteten, wurden als dauer- hafte ePRO-Nutzer eingestuft. Patienten und Methoden LISTEN II ist eine multizentrische, prospek- tive und nichtinterventionelle Studie, die in Deutschland an 52 Standorten seit Januar 2021 durchgeführt wird. Ergebnisse Studienpopulation Zum Zeitpunkt der auf der UEGW 2023 vorgestellten Zwischenanalyse waren es insgesamt 391 Studienteilnehmer. Studienteilnehmer sind erwachsene Patienten 242 dieser Patienten hatten eine CU (52 % mit CU oder MC, die entweder mit intravenö- ser (i.v.) Vedolizumab-Therapie beginnen oder von einer i.v-Therapie auf eine subkutane (s.c.) Therapie wechseln. Frauen, Durchschnittsalter 41 Jahre) und 149 waren MC-Patienten (60 % Frauen, Durchschnittsalter 40 Jahre). Patientencharakteristika, Vedolizumab-Be- handlungsmodalitäten und Krankheitsaktivität (partieller Mayo-Score [pMayo]/Harvey-Brad- Angaben zur medianen Krankheitsdauer wurden auf dem ECCO 2023 für damals 198 CU- und 116 MC-Patienten gemacht; sie betrug in dieser Zwischenanalyse 6,0 Jahre für CU- und 10,9 Jahre für MC-Patienten. 12

Premium Selection Eine Therapie mit Vedolizumab i. v. wurde bei 206 (85 %) von 242 CU-Patienten und 127 (85 %) von 149 MC-Patienten neu begonnen und bei den übrigen 15 % (CU: 36 Patienten, MC: 22 Patienten) von i.v. auf s.c. umgestellt. Ergebnisse Vom Ausgangswert bis Monat 6 verringerte sich bei den Vedolizumab-Startern der pMayo- Gesamtscore in der CU-Gruppe von im Mittel 5,0 ± 2,1 auf 2,1 ± 2,0. Bei den umgestellten Patienten blieb der pMayo-Score vergleichs- weise niedrig bei 1,0 ± 1,3. In der MC-Gruppe sank der HBI bei den Startern von durch- schnittlich 5,6 ± 4,2 auf 2,9 ± 3,5 und bei den umgestellten Patienten von durchschnittlich 3,0 ± 3,5 auf 2,5 ± 2,9 ( Abbildung 4). Die mobile App (ePRO) wurde zu Beginn der Studie von 74 % (180/242) der CU- und von 73 % (108/149) der MC-Patienten genutzt. Das Durchschnittsalter der App-Nutzer betrug zu diesem Zeitpunkt 39 Jahre und war damit nur geringfügig niedriger als das der gesamten Studienpopulation. Die anfänglich hohe Nutzungsbereitschaft der App ging innerhalb des zweiten Quartals auf etwa 40 % zurück und blieb im weiteren Follow-up stabil bei ca. 30 %. 62 % der CU- und 55 % der MC-Patienten waren dauerhafte ePRO-Nutzer. Die meisten CU- und MC-Patienten (82 % bzw. 88 %) nutzen zum ersten Mal ein Support- Programm. Patienten mit Colitis ulcerosa 5,0 (N = 205) 2,4 (N = 148) 2,1 (N = 111) 1,0 (N = 28) 1,2 (N = 33) 1,0 (N = 35) Vedolizumab-Starter (i.v.) Umstellung i. v. s. c. Patienten mit Morbus Crohn 5,6 (N = 127) 3,2 (N = 96) 2,9 (N = 74) 3,0 (N = 22) 2,6 (N = 18) 2,5 (N = 15) 9 6 3 0 12 9 6 3 0 e r o c S - o y a M p ) 9 – 0 i h c e r e B ( x e d n I - w a h s d a r B - y e v r a H ) 0 3 – 0 h c e r e B i ( Vedolizumab-Starter (i.v.) Umstellung i. v. s. c. Baseline Monat 3 Monat 6 Abbildung 4 Mittlerer pMayo-Score bzw. Harvey-Bradshaw-Index vom Ausgangswert bis Monat 6 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Schulze et al., UEGW 2023 Die ePRO-Nutzer mit CU gaben bei Studienein- schluss häufiger eine hohe Krankheitslast an als jene mit MC (55 % vs. 25 %). Definiert war eine hohe Krankheitslast als ein pMayo-Score > 4 bzw. ein HBI > 7. Der mittlere pMayo-Score bei den CU-Patienten betrug 4,4 ± 2,5, der mittlere HBI bei den MC-Patienten 5,3 ± 4,2. 13

Tabelle 1 PRO-Scores von Patienten mit CU und MC im Laufe des 6-monatigen Follow-ups Patienten mit Colitis ulcerosa Symptom-Score (Scorebereich) Ausgangswert, Mittelwert ± SD 3 Monate, Mittelwert ± SD 6 Monate, Mittelwert ± SD Auswirkung auf das allgemeine Wohlbefinden Auswirkung auf die Arbeits- produktivität (0 – 4) n = 180 1,7 ± 0,9 n = 115 1,3 ± 0,8 n = 78 1,2 ± 0,6 (0 – 10) n = 171 3,9 ± 3,0 n = 111 2,3 ± 2,6 n = 78 1,9 ± 2,2 Patienten mit Morbus Crohn Symptom-Score (Scorebereich) Ausgangswert, Mittelwert ± SD 3 Monate, Mittelwert ± SD 6 Monate, Mittelwert ± SD Auswirkung auf das allgemeine Wohlbefinden Auswirkung auf die Arbeits- produktivität (0 – 4) n = 107 1,7 ± 0,9 n = 70 1,5 ± 0,7 n = 41 1,4 ± 0,7 (0 – 4 ) n = 106 1,6 ± 1,1 n = 70 1,1 ± 1,0 n = 41 1,1 ± 1,0 Krank- schreibungen (0 – 7 Tage pro Woche) n = 177 1,1 ± 2,3 n = 111 0,4 ± 1,5 n = 76 0,2 ± 1,0 Krank- schreibungen (0 – 7 Tage pro Woche) n = 104 1,2 ± 2,5 n = 69 1,0 ± 2,3 n = 40 0,6 ± 1,9 Patienten mit Colitis ulcerosa Patienten mit Morbus Crohn e t r e w e r o c S e r e l t t i M 5 4 3 2 1 0 3,9 (N = 171) 1,7 (N = 180) 1,3 (N = 175) 1,1 (N = 177) 1,7 (N = 107) 1,7 (N = 107) 1,6 (N = 106) 1,2 (N = 104) 2,0 1,6 1,2 08 0,4 0 1,9 (N = 76) 1,2 (N = 78) 0,3 (N = 76) 0,2 (N = 76) Rektale Blutungen (0 – 3) n = 175 1,3 ± 1,2 n = 111 0,5 ± 0,9 n = 76 0,3 ± 0,6) Abdominale Schmerzen (0 – 4) n = 107 1,7 ± 1,1 n = 70 1,2 ± 0,9 n = 41 1,1 ± 0,7 1,4 (N = 41) 1,1 (N = 41) 1,1 (N = 41) 0,6 (N = 40) Baseline Monat 3 Monat 6 Baseline Monat 3 Monat 6 Rektale Blutungen (Score 0 – 3) Auswirkung auf das allg. Wohlbefinden (Score 0 – 4) Auswirkung auf die Arbeitsproduktivität (Score 0 – 10) Krankschreibungen (Score 0 – 7) Abdominale Schmerzen (Score 0 – 4) Auswirkung auf das allg. Wohlbefinden (Score 0 – 4) Auswirkung auf die Arbeitsproduktivität (Score 0 – 4) Krankschreibungen (Score 0 – 7) Abbildung 5 PRO-Scores von Patienten mit CU (linke Darstellung) und MC (rechte Darstellung) im Laufe des 6-monatigen Follow-ups Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Schulze et al., UEGW 2023 14

Premium Selection Insgesamt nahmen die von den Patienten Bei CU- und MC-Patienten, bei denen eine berichteten PRO-Scores im Verlauf der Studie (vom Ausgangswert bis zur Auswertung nach 6 Monaten) ab ( Tabelle 1 und Abbildung 5). Fazit Die Ergebnisse der nichtinterventionellen LISTEN II-Studie unterstützen die in klinischen Studien gezeigte Wirksamkeit von Vedolizumab bei CU- und MC-Patienten auch für die reale Versorgungspraxis. Behandlung mit Vedolizumab (i.v.) begonnen wurde, konnte im Laufe der Behandlung eine abnehmende Krankheitsaktivität erreicht werden, während bei Umstellung von i. v. auf s. c. Vedolizumab der erreichte Behandlungs- effekt aufrechterhalten werden konnte. Die Einträge der Patienten in der mobilen App (ePRO) bestätigten eine fortwährende Besse- rung der relevanten Krankheitssymptome bzw. eine abnehmende Beeinträchtigung durch ihre Krankheit im Laufe der Behandlung mit Vedolizumab. Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung der Kongressbeiträge von Stallmach A et al. Real-world data in inflammatory bowel diseases on vedolizumab therapy: Interim analysis of the non-interventional LISTEN II study. ECCO 2023 (Poster P415) und Schulze H et al. Real-world data in inflammatory bowel diseases on vedolizumab therapy: Interim analysis of the non-interventional LISTEN II study. UEGW 2023 (Abstract/Poster PP0822) 15

United European Gastroenterology (UEG) Week 2023, 14. – 17. Oktober 2023, Kopenhagen (Abstract/Präsentation OP134) (Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung) Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Persistenz und Sicherheit einer Langzeitbehandlung mit Vedolizumab – Studienergebnisse eines multinationalen Extended-Access-Programms Danese S, Lukáš M, Volfova M, Rydzewska-Wyszkowska G, Shashi A, Lindner D, Jones S, Vermeire S Einleitung Vedolizumab zeigte in der Studie GEMINI LTS (Langzeitsicherheitsstudie) bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) eine anhaltende Wirksamkeit und Sicher- heit. Patienten, die in dieser und der VERSIFY- Studie einen klinischen Nutzen aus der Behand- lung mit Vedolizumab erfahren haben, konn- ten die Therapie im Rahmen des Extended- Access-Programms (XAP) fortsetzen. In dem hier vorgestellten, auf der UEG Week 2023 präsentierten Beitrag wurde die Persistenz und Sicherheit der Langzeittherapie mit Vedolizumab im Rahmen dieses XAP evaluiert. Patienten und Methoden XAP war eine von August 2016 bis Januar 2023 laufende prospektive, multinationale, offene, interventionelle Phase 3b/4-Studie bei erwach- senen Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) oder Morbus Crohn (MC).1,2 Ergebniskriterien in XAP waren eine Erhöhung des Dosisfrequenz, rezidivfreie Persistenz bei Q8W-Dosierung über ≥ 6 Monate und die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse (UE) und schwerwiegender UE (SUE). Ergebnisse Studienpopulation An der Studie nahmen insgesamt 331 Patien- ten teil, davon 142 mit CU und 189 mit MC (20 dieser Studienteilnehmer aus VERSIFY und 311 aus GEMINI LTS). Zu Beginn von XAP betrug die mittlere Krankheitsdauer bei den CU-Patienten 13,9 ± 6,8 Jahre und bei den MC-Patienten 13,2 ± 6,8 Jahre. Die meisten Patienten befanden sich in klini- scher Remission (CU: 93,7 %; MC: 87,8 %). Das Studienziel bestand darin, die langfristige Therapiepersistenz und Anwendungssicherheit von Vedolizumab 300 mg i.v. alle 4 (Q4W) oder alle 8 Wochen (Q8W) zu untersuchen. Dosierung und Therapiepersistenz Die überwiegende Mehrzahl der Patienten (n = 297, 89,7 %) begann XAP mit dem Q8W- Schema; von ihnen erhielten 295 mindestens eine Dosis Vedolizumab. Die fortgesetzte Anwendung des Q4W-Sche- mas, wie in den Ausgangsstudien GEMINI LTS oder VERSIFY, war in genehmigten Ausnahmefällen möglich. Das Q4W-Schema war zudem gestattet, wenn es unter dem Q8W-Schema zu einer nachlassenden Wirk- samkeit der Therapie kam. 283 der insgesamt 295 ausgewerteten Patien- ten (95,9 %) blieben mit dem Q8W-Schema für ≥ 6 Monate ohne Rezidiv (CU: 129/132 [97,7 %]; MC: 154/163 [94,5 %]) ( Abbildung 6). 16

Premium Selection ) % ( n e t n e i t a P 100 80 60 40 20 0 95,9 97,7 94,5 15,6 9,2 8,3 12,1 18,4 9,8 Alle Patienten (n = 295) Colitis ulcerosa (n = 132) Morbus Crohn (n = 163) Persistenz Erhöhung der Dosisfrequenz Rezidiv Abbildung 6 Therapiepersistenz, Erhöhung der Dosisfrequenz und Rezidive bei Patienten, die XPA mit Vedolizumab Q8W begannen Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Danese et al., UEGW 2023 Die Dauer der Vedolizumabtherapie in der XAP-Studie betrug: – CU: Median 3,8 (Bereich 0 – 6) Jahre, Mittelwert 3,5 ± 1,6 Jahre – MC: Median 4,2 (0 – 6) Jahre, Mittelwert 3,6 ± 1,7 Jahre bei Patienten aus GEMINI LTS und 3,5 ± 1,7 Jahre bei Patienten aus VERSIFY Nur bei 27 Patienten (9,2 %) musste die Dosisfrequenz während der Studie von Q8W auf Q4W erhöht werden (CU: 11/132 [8,3 %]; MC 16/163 [9,8 %]), und zu einem Rezidiv kam es bei 15,6 % der Patienten (CU: 12,1 %; MC 18,4 %) ( Abbildung 6). Die mediane Dauer von der letzten Vedo- lizumabdosis in der qualifizierenden Studie bis zur Dosiseskalation in XAP betrug bei CU-Patienten 1,5 (0,6 – 3,0) Jahre und bei MC-Patienten 1,2 (0,2 – 5,2) Jahre. Die mediane Dauer von der letzten Vedolizu- mabdosis in der qualifizierenden Studie bis zu einem Rezidiv in XAP betrug bei den betroffe- nen CU-Patienten 1,4 (0,4 – 4,0) Jahre und den MC-Patienten 1,2 (0,06 – 5,4) Jahre. Verträglichkeit und Sicherheit Nach Aufnahme in XAP trat bei 61,3 % der CU- und 62,4 % der MC-Patienten ein UE auf. Die Häufigkeit behandlungsbedingter UE betrug 2,1 % (CU) bzw. 4,2 % (MC) und die Häufigkeit von UE, die zum Studienabbruch führten, lag bei 4,2 % (CU) bzw. 1,6 % (MC) (behandlungsbedingt 0,7 % bzw. 0,5 %) ( Abbildung 7). SUE traten bei 15,1 % aller Patienten bzw. bei 13,4 % der Patienten mit CU und 16,4 % mit MC auf (behandlungsbedingt 0,7 % bzw. 0,5 %) ( Abbildung 7). Zu einer schweren Infektion kam es bei zwei Patienten mit CU (1 Patient davon mit COVID-19) und einem Patienten mit MC; in keinem dieser Fälle wurde die Infektion als behandlungsbedingt eingestuft. Es gab einen Todesfall aufgrund einer COPD. 17

61,9 61,3 62,4 ) % ( n e t n e i t a P 70 60 50 40 30 20 10 0 2,7 4,2 1,6 15,1 13,4 16,4 Irgendein UE UE, die zum Studienabbruch führten SUE Alle Patienten (n = 331) CU (n = 142) MC (n = 189) Abbildung 7 Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen (UE) und schwerwiegenden UE (SUE) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Danese et al., UEGW 2023 Fazit In dieser prospektiven Langzeitstudie gab es eine hohe Therapiepersistenz bei den Patien- ten, die zu Beginn der Studie auf die reduzierte Dosisfrequenz von Vedolizumab Q8W umge- stellt wurden. Andererseits wurde nur selten – bei weniger als 10 % der Patienten – eine Erhöhung der Dosis- frequenz auf Q4W erforderlich, und Rezidive waren selten. Die Sicherheitsdaten entsprachen dem bekannten Nebenwirkungsprofil von Vedoli- zumab, neue Sicherheitssignale waren nicht zu verzeichnen. Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung des Kongressbeitrags von Danese S et al. Vedolizumab long-term treatment persistence and safety – results from a multinational extended access programme study. UEGW 2023 (Abstract/Präsentation OP134) 1 Vermeire S et al., J Crohns Colitis 2020;14(8):1066-73 2 Danese S et al., Aliment Pharmacol Ther 2021;53(2):265-72 18

Journal of Crohn’s and Colitis 2023 Dec 2: jjad203. doi: 10.1093/ecco-jcc/jjad203. Online ahead of print (Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung) Premium Selection Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Biologikatherapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen in der realen Versorgungspraxis: Effektivitätsvergleich und Einfluss der Therapiesequenz, ausgewertet an 13.222 Patienten der UK IBD BioResource Kapizioni C, Desoki R, Lam D, Balendran K, Al-Sulais E, Subramanian S, Rimmer JE, De La Revilla Negro J, Pavey H, Pele L, Brooks J, Moran GW, Irving PM, Limdi JK, Lamb CA; UK IBD BioResource Investigators; Parkes M, Raine T Einleitung Für die Behandlung von Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) und Morbus Crohn (MC) stehen inzwischen eine Reihe von Biologika und Small Molecules zur Verfügung, die für die Erstlinien- therapie nach konventioneller Therapie wie auch spätere Therapielinien neue Optionen eröffnen. Allerdings liegen nur in begrenztem Umfang ver- gleichende Daten zur Wirksamkeit dieser Therapien vor, vor allem auch zum Einfluss der Reihenfolge im Rahmen einer sequenziellen Anwendung. In dieser Hinsicht kann die Auswertung großer Pa- tientenkohorten aus der realen Versorgungspraxis sehr aufschlussreich sein, da hier auch Patienten erfasst werden, die nicht die Zulassungskriterien für klinische Studien erfüllen. Die hier vorgestellte Studie verfolgte das Ziel, anhand von Patienten mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkran- kung (CED), die auf der britischen Plattform UK IBD Bioresource registriert waren, einen Effektivitätsvergleich verschiedener Biologika vorzunehmen, und zwar auch in verschiedenen Therapiesequenzen und Subpopulationen. Patienten und Methoden Zielpopulation dieser Analyse waren Patienten mit der gesicherten Diagnose einer CED, die mindestens eine biologische Therapie begon- nen hatten. Dazu zählten die TNFα-Antagonisten Infliximab, Adalimumab und Golimumab (letz- teres nur bei CU-Patienten) sowie Vedolizu- mab und Ustekinumab (letzteres aufgrund der Zulassungsbeschränkung während eines Großteils des Registrierungszeitraums nur bei Patienten mit MC). Die meisten Studienteilnehmer wurden zwi- schen Januar 2017 und Januar 2020 registriert, die Studiendaten wurden im Januar 2022 exploriert. Bei Aufnahme in die Studie wurden u. a. Informationen zum Krankheitsbild sowie dem Beginn und Ende und dem Erfolg der Therapie erhoben. Retrospektiv wurden auch Daten zur Therapieexposition vor Aufnahme in die Studie, einschließlich der Therapie mit Biologika vor 2017, erfasst und anschließend prospektiv bei jedem Arzttermin aktualisiert. Mit Hilfe der umgekehrten Behandlungswahr- scheinlichkeitsgewichtung (Inverse Probability of Treatment Weighting, IPTW) wurden Ungleich- gewichte zwischen den Therapiegruppen in den demographischen und krankheitsrelevanten Merkmalen der entsprechenden Patienten nach dem Propensity-Score-Verfahren korrigiert. Der Erfolg dieses Bereinigungsverfahrens wurde anhand der standardisierten Mittelwertdifferen- zen (SMDs) beurteilt. Primärer Studienendpunkt war die Effektivität der jeweiligen Biologika, gemessen anhand der Therapiepersistenz, d. h. der Behandlungs- dauer ohne Therapieabbruch oder -versagen. Therapieversagen war als eines der folgenden Ereignisse definiert: – vom behandelnden Arzt festgestelltes Therapieversagen – Notwendigkeit eines operativen Eingriffs am erkrankten Darm während der Therapie 19

Patienten mit Colitis ulcerosa 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 . l g z b r e z t ä h c S - r e e M - n a p a K l i i z n e t s s r e p e p a r e h T i p = 0,006 (Logrank-Test) 0,0 0 1 2 3 4 5 Jahre Vedolizumab Infliximab Adalimumab Golimumab Abbildung 8 Kaplan-Meier-Kurven der Therapiepersistenz (Überleben ohne Therapieabbruch oder -versagen) in der Erstlinien-Biologikatherapie bei Patienten mit CU. Die schattierten Bereiche sind 95%-Konfidenzintervalle. Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Kapizioni et al., J Crohns Colitis 2023 Für alle Therapien wurden nach entsprechen- der IPTW-Bereinigung Kaplan-Meier-Kurven für das behandlungsversagensfreie Überleben berechnet, und mittels Logrank-Tests wurde auf Unterschiede zwischen den Gruppen geprüft. Vergleiche zwischen den einzelnen Biologika erfolgten mittels Cox-Proportional- Hazards-Regression. Ergebnisse Insgesamt wurden 13.222 auswertbare Pati- enten mit mindestens einer biologischen Therapie in die Analyse einbezogen (4.185 mit CU, 9.037 mit MC). Von ihnen hatten insge- samt 9.529 ein einziges Biologikum, 2.876 zwei Biologika und 694/119/4 Patienten 3/4/5 Biologika erhalten. Insgesamt 3.506 Patienten mit CU und 8.689 mit MC erhielten als Erstlinien-Biologikatherapie einen TNFα-Antagonisten, überwiegend (zu 70 % bzw. 64 %) Infliximab. 668 Patienten mit CU (16 %) und 279 Patienten mit MC (3 %) wurden in der biologischen Erstlinie mit Vedolizumab behandelt. In der biologischen Zweitlinientherapie über- wog bei MC-Patienten mit 75 % ebenfalls der Einsatz von TNFα-Antagonisten (Vedolizu- mab 15 %); von den CU-Patienten erhielten 45 % einen TNFα-Antagonisten und 53 % Vedolizumab. CU: Effektivitätsvergleich in der Erstlinien-Biologikatherapie Für den Vergleich standen Daten von 3.967 Patienten zur Verfügung. Durch IPTW-Bereini- 20

Premium Selection gung konnten abweichende Baseline-Kovaria- blen zwischen den Therapiegruppen – z. B. waren die mit Vedolizumab behandelten Patienten deutlich älter als die, die einen TNFα-Antagonisten erhielten – erfolgreich ausgeglichen werden. Während eines Follow-ups von 5 Jahren im Median gab es zwischen den verschiedenen Therapiegruppen einen signifikanten Unterschied in der Therapiepersistenz, dem primären Studienendpunkt (p = 0,006) ( Abbildung 8). Im Einzelvergleich erwies sich Vedolizumab den verschiedenen TNFα-Antagonisten in der Erstlinien-Biologikatherapie signifikant überlegen. Die Hazard Ratios (HR) für Therapieversagen oder -abbruch – mit Angabe des 95 %-Konfidenzintervalls in eckigen Klammern – betrug mit Vedolizumab als Referenzpräparat – für Golimumab 3,4 [2,2 – 5,2]; p < 0,001 – für Adalimumab 3,1 [2,1 – 4,5]; p < 0,001 – für Infliximab 1,9 [1,3 – 2,8]; p < 0,001 Im Vergleich der TNFα-Antagonisten unter- einander war die Therapiepersistenz über 5 Jahre mit Infliximab besser als mit Adali- mumab und Golimumab. MC: Effektivitätsvergleich in der Erstlinien-Biologikatherapie Für diesen Vergleich konnte auf Daten von 8.780 Patienten zugegriffen werden (Follow-up bis zu 10 Jahre mit TNFα-Antagonisten, bis 3 Jahre mit Vedolizumab). Auch in dieser Krankheitsgruppe waren die Vedolizumab- Patienten deutlich älter als die anti-TNFα- Patienten (p < 0,001). Die IPTW-Bereinigung war für die meisten Baseline-Charakteristika erfolgreich, lediglich für eine perianale Erkrankung suboptimal; die Auswertung erfolgte daher separat für Patienten mit und ohne perianale Läsionen. In der Subgruppe von MC-Patienten ohne perianale Beteiligung gab es keine relevanten Unterschiede in der Effektivität der verschie- denen Therapeutika. In der Subgruppe mit perianalem MC – war Infliximab effektiver als Adalimumab (HR 1,26 [1,13 – 1,40]), nicht aber effektiver als Vedolizumab (HR 0,82 [0,40 – 1,67]), – bestand zwischen Adalimumab und Vedo- lizumab kein signifikanter Effektivitätsunter- schied. CU: Effektivitätsvergleich in der Zweitlinien- Biologikatherapie nach anti-TNFα-Versagen Von 301 auswertbaren CU-Patienten mit Adalimumab als Erstlinien-Biologikatherapie erhielten in der Zweitlinie 92 Patienten Infliximab und 209 Vedolizumab. Nach einer Erstlinien- Biologikatherapie mit Infliximab erhielten wiede- rum in der Zweitlinie 229 Patienten Adalimumab und 290 Vedolizumab. Im Zweitlinien-Biologikavergleich nach Erst- linien-Adalimumab war bei einem Follow-up von bis zu 3 Jahren Vedolizumab signifikant effek- tiver als Infliximab (p < 0,001) ( Abbildung 9). Im Zweitlinien-Biologikavergleich nach Infliximab in der Erstlinie war Vedolizumab signifikant effektiver als Adalimumab (p < 0,001) ( Abbildung 10). 21

1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 . l g z b r e z t ä h c S - r e e M - n a p a K l i i z n e t s s r e p e p a r e h T i p = 0,001 (Logrank-Test) 0,0 0 1 2 Vedolizumab Infliximab MC: Effektivitätsvergleich nach anti-TNFα-Versagen Für diese Analyse konnten die Daten von 2.539 Patienten ausgewertet werden, die nach einem TNFα-Antagonisten ein zweites Biologikum er- hielten (1.925 einen weiteren TNFα-Antagonisten, 614 Ustekinumab oder Vedolizumab). Die Zweitlinien-Biologikatherapie mit einem Nicht-TNFα-Antagonisten war nach Versagen einer anti-TNFα-Erstlinientherapie effektiver als die erneute Therapie mit einem TNFα- Antagonisten (p = 0,035), auch wenn die absoluten Differenzen eher klein waren und meist in der ersten 12-24 Monaten auftraten. 3 Jahre Abbildung 9 Kaplan-Meier-Kurven der Therapiepersistenz (Überleben ohne Therapieabbruch oder -versagen) in der Zweitlinien-Biologikatherapie nach Adalimumab-Versagen bei Patienten mit CU. Die schattierten Bereiche sind 95%-Konfidenzintervalle Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Kapizioni et al., J Crohns Colitis 2023 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 . l g z b r e z t ä h c S - r e e M - n a p a K l i i z n e t s s r e p e p a r e h T i Keinen Effektivitätsunterschied gab es zwischen Vedolizumab und Ustekinumab in der Zweitlinie oder als Drittlinien-Biologikatherapie nach Versagen von zwei TNFα-Antagonisten. Dies galt auch für alle untersuchten Subgruppen. Effektivität von Vedolizumab in verschiedenen Therapielinien Bei CU zeigte Vedolizumab in der Erst-, Zweit- und Drittlinien-Biologikatherapie während eines Follow-ups von bis zu 3 Jahren eine ähnliche Effektivität. Bei MC war Vedolizumab als Erstlinien-Biologika- therapie effektiver als in der Zweit- und Drittlinie. p = 0,001 (Logrank-Test) 0,0 0 1 2 Vedolizumab Infliximab 3 Jahre Die zusätzliche Verabreichung eines Immun- modulators steigerte weder bei CU noch bei MC die Effektivität von Vedolizumab. Abbildung 10 Kaplan-Meier-Kurven der Therapiepersistenz (Überleben ohne Therapieabbruch oder -versagen) in der Zweitlinien-Biologikatherapie nach Infliximab-Versagen bei Patienten mit CU. Die schattierten Bereiche sind 95%-Konfidenzintervalle Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Kapizioni et al., J Crohns Colitis 2023 22

Premium Selection Fazit Die ausgewerteten Daten aus der realen Ver- sorgungspraxis zeigten, dass bei CU-Patienten die Erstlinien-Biologikatherapie mit Vedoli- zumab hinsichtlich der Therapiepersistenz zu signifikant besseren Ergebnissen führte als TNFα-Antagonisten. Bei MC bestanden nur in der Subgruppe mit perianaler Erkrankung signifikante Effektivitäts- unterschiede zwischen den verschiedenen biologischen Erstlinientherapien; hier war Infliximab wirksamer als Adalimumab, nicht aber wirksamer als Vedolizumab. Vedolizumab war auch in der Zweitlinien-Bio- In der Zweitlinientherapie nach anti-TNFα- logikatherapie bei CU signifikant besser als Infliximab oder Adalimumab nach Versagen des jeweils anderen TNFα-Antagonisten. Die Effektivität der TNFα-Antagonisten als Erst- linientherapie war insgesamt vergleichbar mit der als Zweitlinientherapie nach Versagen von Vedolizumab. Versagen waren Nicht-anti-TNFα-Biologika bei MC effektiver als der Wechsel auf einen alternativen TNFα-Antagonisten. Insgesamt lieferte diese Studie aufschluss- reiche Hinweise zur rationalen Auswahl und Sequenz einer biologischen Therapie bei CED. So favorisieren die Ergebnisse etwa einen früh- zeitigeren Einsatz von Vedolizumab bei CU. Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung der Originalarbeit von Kapizioni C et al. Biologic therapy for inflammatory bowel disease: Real-world comparative effectiveness and impact of drug sequencing in 13 222 patients within the UK IBD BioResource. J Crohns Colitis 2023 Dec 2: jjad203 23

New England Journal of Medicine 2023;388:1191-200 (Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung) Chronische Pouchitis Therapie der chronischen Pouchitis mit Vedolizumab Travis S, Silverberg MS, Danese S, Gionchetti P, Löwenberg M, Jairath V, Feagan BG, Bressler B, Ferrante M, Hart A, Lindner D, Escher A, Jones S, Shen B; für die Studiengruppe EARNEST Einleitung Der ileoanale Pouch gilt heutzutage als Stan- dardrekonstruktion nach restaurativer Prokto- kolektomie bei Colitis ulcerosa (CU). Die idiopathi- sche Entzündung des Pouches – die sogenannte Pouchitis - ist die häufigste langfristige Kompli- kation. Sie entwickelt sich bei etwa der Hälfte der Patienten innerhalb von 5 Jahren nach der Pouch-Anlage und kehrt bei mehr als 50 % der Patienten wieder. Eine Pouchitis geht mit einer erhöhten Stuhlfrequenz, abdominalen Schmerzen, Stuhldrang und in der Folge mit einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität einher. Eine akute Pouchitis wird in der Regel für kurze Zeit mit Antibiotika behandelt, doch entwickelt sich unter der Behandlung bei etwa jedem fünften Betroffenen eine chronische, d. h. länger als 4 Wochen andauernde Pouchitis. Patienten und Methoden In dieser multizentrischen, doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Phase- IV-Studie wurden die Wirksamkeit und Sicher- heit von Vedolizumab bei erwachsenen CU-Patienten mit chronischer Pouchitis nach ileopouchanaler Anastomose (IPAA) unter- sucht. Die Studiendauer betrug 34 Wochen. Primärer Endpunkt war eine Remission der Pouchitis in Woche 14, definiert anhand des modifizierten Pouchitis Disease Activity Index (mPDAI) als Scorewert ≤ 4 und Reduktion gegenüber Ausgangswert um ≥ 2 Punkte. – Der mPDAI-Score verwendet nur zwei der drei PDAI-Dimensionen (klinische Symptome und endoskopische Befunde) und reicht von 0 bis 12, wobei höhere Werte einen höheren Schweregrad der Pouchitis anzeigen. – In den mPDAI gehen die klinischen Pouchitissymptome (Stuhlfrequenz, rektale Blutungen, Stuhldrang oder abdominale Krämpfe, Fieber) und die endoskopischen Entzündungsbefunde ein; die im PDAI inkludierten histologischen Befunde werden in der modifizierten Version nicht berücksichtigt.1 Sekundäre Endpunkte waren u. a.: – eine mPDAI-definierte Remission in Woche 34, – eine PDAI-definierte Remission (PDAI-Score ≤ 6 und Rückgang gegenüber dem Ausgangswert von ≥ 3 Punkten) in den Wochen 14 und 34, – Zeit bis zum Erreichen der PDAI-definierten Remission, Die Patienten wurden im Verhältnis 1:1 wie folgt – mittlere Veränderungen des PDAI-Gesamt- randomisiert: – Vedolizumab 300 mg i. v. an Tag 1 in Woche 0, 2, 6, 14, 22 und 30, zusammen mit Cipro- floxacin 500 mg bid (p. o.) in den ersten 4 Wochen – Placebo + Ciprofloxacin 500 mg bid (p. o.) (nach dem gleichen Verabreichungsschema) scores und der PDAI-Teilergebnisse im endoskopischen und histologischen Bereich im Vergleich zum Ausgangswert in den Wochen 14 und 34. 24

Premium Selection Ergebnisse Studienpopulation Von Oktober 2016 bis März 2020 wurden ins- gesamt 165 Patienten an 18 europäischen und 13 nordamerikanischen Zentren gescreent und schließlich 102 randomisiert (jeweils 51 Vedo- lizumab und Placebo). Alle Studienteilnehmer erhielten mindestens eine Dosis Vedolizumab bzw. Placebo. 36 Patienten (71 %) der Vedolizumab-Gruppe und 32 Patienten (63 %) der Placebo-Gruppe schlossen die Behandlung ab (d. h. alle Infusionen bis Woche 30). Jeweils 8 Patienten in beiden Gruppen been- deten die Studientherapie wegen mangelnder Wirksamkeit. Die demographischen und klinischen Aus- gangsmerkmale der Studienteilnehmer beider Gruppen waren vergleichbar. Wirksamkeit – Primärer Endpunkt In Woche 14 war der Prozentsatz der Patien- ten, die eine mPDAI-definierte Remission aufwiesen, in der mit Vedolizumab behandel- ten Gruppe mit 31 % (16 von 51 Patienten) signifikant höher (p = 0,01) als in der Placebo- Gruppe mit 10 % (5 von 51 Patienten) ( Abbildung 11). In einer Post-hoc-Analyse wurde die Unter- gruppe der Patienten, die vor Woche 14 und vor Woche 34 (zusätzlich zu den ersten vier Wochen der Behandlung mit Ciprofloxacin) begleitende Antibiotika erhielten, mit der Untergruppe verglichen, die keine begleiten- den Antibiotika erhielt. Dabei zeigte sich, ) % ( n e t n e i t a P r e d l i e t n A 100 80 60 40 20 0 Bereinigtes Δ, 22 Prozentpunkte (95 %-KI 6,5 – 37) p = 0,007 Unbereinigtes Δ, 21 Prozentpunkte (95 %-KI 5 – 38) p = 0,01 31 16 / 51 10 5 / 51 Unbereinigtes Δ, 17 Prozentpunkte (95 %-KI 0 – 35) 35 18 / 51 18 9 / 51 Woche 14 Woche 34 Vedolizumab (n = 51) Placebo (n = 51) Abkürzungen: Δ = Differenz zwischen den Gruppen; KI = Konfidenzintervall Abbildung 11 mPDAI-definierte Remissionsrate, vollständiger Analysesatz (fehlende mPDAI-Daten wurden als Nicht-Ansprechen gewertet) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Travis et al., New Engl J Med 2023 dass ein hoher Prozentsatz der Patienten in der Vedolizumab-Gruppe in Woche 14 und 34 eine mPDAI definierte Remission hatte, unabhängig davon, ob zusätzliche begleitende Antibiotika vor Woche 14 oder Woche 34 eingesetzt wurden. Wirksamkeit – Sekundäre Endpunkte Wie  Abbildung 11 zu entnehmen ist, war auch die mPDAI-definierte Remissionsrate in Woche 34 mit Vedolizumab numerisch höher (um 17 Prozentpunkte [95 %-KI 0 – 35]) als in der Placebogruppe. Die Ergebnisse für wei- tere sekundäre Endpunkte sind in  Tabelle 2 aufgelistet. Hier sind nur Endpunkte aufge- führt, bei denen das 95 %-KI für die Differenz zwischen Vedolizumab und Placebo die 0 nicht einschloss. 25

Tabelle 2 Ausgewählte sekundäre Endpunkte der Wirksamkeit (vollständiger Analysesatz) Endpunkt Vedolizumab (n = 51) Placebo (n = 51) Differenz (95%-KI) PDAI-definierte Remission, % Woche 14 Woche 34 35 37 mPDAI-definiertes Ansprechen, % Woche 14 Woche 34 63 51 10 18 33 29 Veränderung des PDAI-Gesamtscores vs. Baseline, Mittelwert ± SD Woche 14 -3,1 ± 4,0 -1,4 ± 2,7 Veränderung des endoskopischen PDAI-Subscores vs. Baseline, Mittelwert ± SD Woche 14 -1,2 ± 1,6 -0,1 ± 1,2 25 (8 – 41) 19 (2 – 37) 30 (8 – 48) 22 (2 – 40) -1,7 (-3,2 bis -0,3) -1,1 (-1,8 bis -0,5) IBDQ-definierte Remission, % Woche 34 43 20 23 (5 – 41) Abkürzungen: IBDQ = Inflammatory Bowel Disease Questionnaire, KI = Konfidenzintervall, (m)PDAI = (modifizierter) Pouchitis Disease Activity Index, SD = Standardabweichung Verträglichkeit und Sicherheit Unerwünschte Ereignisse (UE) wurden bei 47 Patienten (92 %) in der Vedolizumab- Gruppe und bei 44 Patienten (86 %) in der Placebogruppe berichtet (86 % leichter bis mittlerer Schweregrad in der Vedolizumab- Gruppe und 77 % in der Placebo-Gruppe). Die Häufigkeit als behandlungsbedingt eingestufter UE betrug 24 % in der Vedoli- zumab-Gruppe bzw. 22 % in der Placebo- Gruppe. Schwerwiegende UE traten bei 6 % der mit Vedolizumab und 8 % der mit Placebo behandelten Patienten auf. Diese führten in keinem Fall zu einem Abbruch der Studien- therapie. Todesfälle traten nicht auf. Fazit In dieser doppelblinden, placebokontrollierten Studie bei Patienten mit chronischer Pouchitis war Vedolizumab wirksamer als Placebo in Bezug auf den primären Endpunkt der mPDAI- definierten Remission in Woche 14, mit einem Unterschied in der Remissionsrate von 21 % zwischen beiden Gruppen. Der frühe Behandlungseffekt schien bis zur Woche 34 anzuhalten. Vedolizumab zeigte bei klinischen, endosko- pischen und histologischen Endpunkten einen konsistenten Behandlungsvorteil gegenüber Placebo. Das Nebenwirkungsprofil von Vedolizumab entsprach dabei dem etablierten Profil. Redaktionell bearbeitete deutsche Fassung der Arbeit von Travis S et al. Vedolizumab for the treatment of chronic pouchitis. N Engl J Med 2023;388:1191-200 1 Shen B et al., Dis Colon Rectum 2003;46:748-53 26

Premium Selection Entyvio® 300 mg, Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, Entyvio® 108 mg Injektionslösung in einer Fertig- spritze; Entyvio® 108 mg Injektionslösung in einem Fertigpen Wirkstoff: Vedolizumab Zusammensetzung: Entyvio 300 mg, Pulver: Jede Durchstechflasche enthält 300 mg Vedolizumab; nach Rekonstitution enthält 1 ml Infusionslösung 60 mg Vedolizumab. Sonstige Bestandteile: L-Histidin, L-Histidin-Monohydrochlorid, L-Arginin-Hydrochlorid, Saccharose, Polysorbat 80. Entyvio 108 mg Injektionslösung (subkutan): Jede Fertigspritze/jeder Fertigpen enthält 108 mg Vedolizumab in 0,68 ml. Sonstige Bestandteile: Citronensäure-Monohydrat, Natriumcitrat-Dihydrat, L-Histidin, L-Histidin-Monohydrochlorid, L-Arginin-Hydrochlorid, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Colitis ulcerosa: Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa, die entweder auf konventionelle Therapie oder einen der Tumornekrosefaktor-alpha (TNFα)-Antagonisten unzureichend angesprochen haben, nicht mehr darauf ansprechen oder eine Unverträglichkeit gegen eine entsprechende Behandlung aufweisen. Morbus Crohn: Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerem bis schwerem aktiven Morbus Crohn, die entweder auf konventionelle Therapie oder einen der Tumornekrosefaktor-alpha (TNFα)-Antagonisten unzureichend angesprochen haben, nicht mehr darauf ansprechen oder eine Unverträglichkeit gegen eine entsprechende Behandlung aufweisen. Pouchitis (nur Entyvio 300 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung): Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver chronischer Pouchitis, die sich wegen Colitis ulcerosa einer Proktokolektomie, bei der ein ileoanaler Pouch angelegt wurde, unterzogen haben, und auf eine Antibiotikabehandlung nur unzureichend oder gar nicht angesprochen haben. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Aktive schwere Infektionen wie Tuberkulose, Sepsis, Cytomegalievirus, Listeriose und opportunistische Infektionen, wie z.B. progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML). Nebenwirkungen: Sehr häuﬁg: Nasopharyngitis, Kopfschmerzen, Arthralgie; Häuﬁg: Pneumonie, Clostridium-difficile-Infektion, Bronchitis, Gastroenteritis, Infektion der oberen Atemwege, Grippe, Sinusitis, Pharyngitis, Herpes Zoster, Parästhesie, Hypertonie, Schmerzen im Oropharynx, Nasenverstopfung, Husten, Analabszess, Analfissur, Übelkeit, Dyspepsie, Obstipation, Bauch aufgetrieben, Flatulenz, Hämorrhoiden, Rektalblutung*, Ausschlag, Pruritus, Ekzem, Erythem, Nächtliche Schweißausbrüche, Akne, Muskelspasmen, Rückenschmerzen, Muskuläre Schwäche, Ermüdung, Schmerzen in den Extremitäten, Fieber, Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion (Asthenie* und Brustkorbbeschwerden*); Reaktion an der Injektionsstelle (einschließlich: Schmerzen an der Infusionsstelle und Irritation an der Infusionsstelle); Gelegentlich: Atemwegsinfektion, vulvovaginale Candidose, orale Candidose, verschwommenes Sehen, Follikulitis, Schüttelfrost, Kältegefühl; Sehr selten: anaphylaktische Reaktion, anaphylaktischer Schock. Nicht bekannt: Interstitielle Lungenerkrankung. *Berichtet bei Pouchitis Verschreibungspflichtig. EU-Zulassungsinhaber: Takeda Pharma A/S, Dänemark Stand der Information: Juli 2023

Premium Selection Impressum Reprint Publications GmbH & Co. KG Seeshaupter Straße 85 82541 Münsing am Starnberger See Germany Tel.: +49 (0) 8801 - 913149 - 0 Fax: +49 (0) 8801 - 913149 - 3 PharmKomm Kwartierwerk Am Alten Güterbahnhof 43 50825 Köln Germany Tel.: +49 (0) 160 - 6780101 3 4 0 0 / D C T N E / E D M O R P A - C /

Premium Selection 2024 Nr. 1: Wirksamkeit und Sicherheit von Vedolizumab bei Colitis ulcerosa, Morbus Crohn und chronischer Pouchitis

Inhaltsverzeichnis

Effektivität von Vedolizumab vs. TNF-Antagonisten bei Biologika-naiven Morbus Crohn-Patienten in der realen Versorgungspraxis

Effektivität von Vedolizumab vs. TNF-Antagonisten bei Biologika-naiven Colitis ulcerosa-Patienten in der realen Versorgungspraxis.

Daten zur Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen mit Vedolizumab ...

Persistenz und Sicherheit einer Langzeitbehandlung mit Vedolizumab – Studienergebnisse eines multinationalen Extended-Access-Programms

Biologikatherapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen in der realen Versorgungspraxis

Therapie der chronischen Pouchitis mit Vedolizumab

Impressum